Strömung anschließen ..
Der Aquariumcomputer von GHL (ProfiLux - PL) ist in der Lage, durch Anschluss von steuerbare Strömungspumpen (SP), Strömungen in Form von verschiedenen Betriebsmodis zu steuern. Dieses geschieht in der Regel über die verfügbare Software (ProfiLuxControl [PLC] bzw. GHLControlCenter [GHL CC])!
Nicht jede Strömungspumpe ist nutzbar, so das nur steuerbare SP in Frage kommen, die über eine sogenannte 1-10V Schnittstelle verfügen.
kompatible Strömungspumpen
- Pumpen mit einem analogen Steuersignaleingang (meistens 1-10V-Schnittstelle), z.B. von Tunze®, IKS®
- Abyzz®, diese Pumpen werden an einer 1-10V-Schnittstelle des ProfiLux angeschlossen (für den Anschluss am ProfiLux ist entsprechendes Zubehör nötig)
- Pumpen, deren Drehzahl über Phasenanschnitt einstellbar ist (dazu ist unsere dimmbare Steckdose Powerbar2Dim nötig)
- EcoTech®-Pumpen von VorTech® (mit unserem Modul VorTech-Controller, nur für ProfiLux 3)
- Elektronische Außenfilter Professionel 3e® von Eheim® (mit unserem Modul Eheim-Controller)
- Manche Niederspannungspumpen, z.B. Koralia® von Hydor® (mit unserem Modul PumpControl1)
Nicht regelbare Strömungspumpen können über eine Schaltsteckdose angesteuert werden, hierbei sind natürlich nur AN - und AUS Funktionen möglich, diese lassen sich aber frei über die interne Schnittstelle "Schaltzeituhren" steuern!
Wie in den Beispielen aufgeführt, wird in der Regel eine zusätzliche Hardware benötigt, die zur Kommunikation zwischen PL und SP benötigt werden. Von uns genutzt werden die steuerbaren Strömungspumpen von TUNZE (6055 und 6105), die eine Schnittstelle von Werk mit bringen und nur durch ein zusätzliches Verbindungs-/ Anschlusskabel an den ProfiLux angeschlossen werden. Auf dieses Beispiel gehen wir im folgenden näher ein.
Anschluss regelbarer SP an den ProfiLux
Bezogen auf die SP von TUNZE benötigen wir ein Verbindungskabel/ Schnittstellenkabel, um die TUNZE mit dem PL bekannt zu machen. Dieses kann mit zwei Kabeln geschehen, dem TUNZE 1 und TUNZE 2 Kabel!
Warum also zwei verschiedene Kabel für den Anschluss einer SP von TUNZE an den ProfiLux?
Das ist ganz einfach ... der PL besitzt "kombinierte" Schnittstellen (Anschlussart: RJ10 mit 6-fach Belegung) in der jeweils zwei L-Schnittstellen sind. Eine SP benötigt aber nur eine L-Schnittstelle für die Steuerung. Damit nicht eine Schnittstelle unnötig weg fällt, gibt es zwei Kabel! Das TUNZE 1 greift auf die ungeraden L-Schnittstelle zu, das TUNZE 2 auf die geraden L-Schnittstellen.
Die Abbildung ProfiLux-Rückseite (Unten) zeigt einen ProfiLux 3 von hinten, die L-Schnittstellen sind "rot" markiert!
Hier (in den L-Schnittstellen) wird die Strömungspumpe angeschlossen, falls zwei steuerbare SP an eine Schnittstelle angeschlossen werden sollen, gibt es auch Adapterkabel (YL2-1 von GHL! Diese ermöglichen den Anschluss von zwei SP an einer L-Schnittstelle (L1-L2 | bestehend aus einzelnen L-Schnittstellen) und somit den Betrieb/ die Steuerung durch den ProfiLux.
Da wir nun geklärt haben welches Kabel benötigt wird um den Anschluss an den ProfiLux zu gewährleisten, schauen wir uns nun die Schnittstelle an der Strömungspumpe selber an!
Die Schnittstelle verbindet die die Strömungspumpe mit der Stromquelle und natürlich der Schnittstelle zur Steuerung (hier kommt das jeweilige TUNZE - Kabel von GHL zum Einsatz) der Strömungspumpe durch den ProfiLux.
[Abbildung ProfiLux-Rückseite unten -> Anschluß L-Schnittstelle]
[Anschluß an Strömungspumpe mit TUNZE-Kabel | Kabel TUNZE 2]
Einstellungen im ProfiLux
Damit die Programmierung im ProfiLux gemacht werden kann, müssen wir dem Aquariumcomputer erst einmal sagen das wir eine SP angeschlossen haben und auch wo sie angeschlossen wurde!
Das heißt, wir müssen über >System>1-10V Schnittstellen in der Software GHL ControlCenter (die derzeit aktuelle Software für die Programmierung/ Einstellung des ProfiLux) dem PL sagen an welcher L-Schnittstelle was angeschlossen ist. Also die Einstellung Funktion an der zutreffenden L-Schnittstelle auf Strömungspumpe 1 (bzw. fortlaufend) zuweisen.
Zusätzlich kann es nötig sein, das die Anfangs-/ Endsteuerung (1-10V |hier "U-max" und "U-min") verändert werden muss/ kann.
Bei TUNZE, so hat die Erfahrung gezeigt ist eine höhere Anfangsansteuerung nötig damit die SP sauber anläuft. Das beschränkt nicht die Leistung der Strömungspumpe und ist auch nicht immer der Fall, also probieren.
Danach ist es sinvoll, die Strömungspumpe an eine steuerbare Steckdosenleiste von GHL anzuschliessen!
Warum? .. das ist ganz einfach.
Um bei Wartungsarbeiten die Funktion "Wartung" nutzen zu können, müssen die Verbraucher, die abgeschaltet werden, an einer steuerbaren Steckdose angeschlossen sein. Nur dann wird sie zu Wartungsarbeiten stromlos geschaltet.
Diesen Vorteil weiß man bei der ersten Wartung (z.B. Wasserwechsel) schnell zu schätzen. Über die Wartung lassen sich einige "Schaltvorgänge" regeln, aber das ist ein anderes Thema!
Strömungsgruppen
Ist der Anschluss erfolgreich erledigt, so können wir uns jetzt an die eigentlichen Einstellungen/ an die eigentliche Programmierung machen! Steuerbare Strömungsgruppen funktionieren nur, wenn diese in Gruppen zugeordnet sind.
Die Strömungssteuerung ist in Gruppen organisiert, eine Gruppe besteht aus ein oder mehreren Strömungspumpen. Die Einstellungen können für jede Gruppe und für jede Pumpe separat vorgenommen werden. Die Gruppeneinstellungen bestimmen die zur Gruppe gehörigen Pumpen, den Betriebsmodus und Zeiteneinstellungen (abhängig vom Betriebsmodus).
In diese Einstellung kommt man unter >Extras und dort werden je ProfiLux - Modell die Anzahl der Strömungsgruppen angezeigt. [linke Abbildung]
Die Oberfläche zur Einrichtung und Programmierung der Strömungsgruppe [Abbildung] gliedert sich wie folgt:
Als 1. die Nachtabsenkung, als
2. der Betriebsmodus, danach
3. die Pumpenzuordnung und zu guter letzt die
4. Einstellung der jeweiligen Strömungspumpe die der Gruppe zugeordnet wurde!
Es können 2 (bzw. 8 bei ProfiLux 3) unabhängige Gruppen programmiert werden. Eine Gruppe besteht aus bis zu 4 (bzw. bis zu 16 bei ProfiLux 3) Pumpen die unabhängig voneinander angesteuert werden können.
Nächtliche Absenkung
Hier werden zwei Grundlagen geschaffen, zum einen die Funktion "AKTIV" und zum zweiten die "nächtliche Absenkung". Folgende Bedeutung (Einstellung) stecken dahinter:
HINWEIS zu "Aktiv"
Mit "Pumpe aktiv" (Haken gesetzt) ist gemeint, dass die Pumpe kontinuierlich zwischen eingestellter (siehe direkte Pumpeneinstellung) min. und max. Strömungsgeschwindigkeit wechselt und damit z.B. Wellen erzeugt, eine der Strömungspumpe zugeordnete Steckdose ist dann eingeschaltet.
"Pumpe inaktiv" bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Pumpe aus ist, sondern dass sie mit ihrer minimalen Leistung läuft, eine der Strömungspumpe zugeordnete Steckdose ist dann ausgeschaltet.
Die Gruppeneinstellungen bestimmen, wann und wie lange welche Pumpe in dieser Gruppe aktiv ist, die Pumpeneinstellungen bestimmen das Verhalten der Pumpe bei Aktivität und Inaktivität.
Nächtliche Änderungen
Für die Strömungssimulation kann eine nächtliche Änderung (siehe direkte Pumpeneinstellung) der Pumpenleistung eingestellt werden. Wenn die nächtliche Änderung aktiviert wird sind außerdem Start- und Endzeit einzugeben.
Innerhalb dieser Zeiten werden die Pumpen mit der Leistung betrieben, welche für die Nacht eingestellt wurde. Die nächtliche Änderung wirkt sich auf alle Pumpen in der Gruppen aus.
Betriebsmodus
Der Bereich "Betriebsmodus" ist der wichtigste und somit auch der umfangreichste Bereich bei der Programmierung! Hier wird der SP gesagt wie sie sich generell zu verhalten hat und das abgestimmt auf die Belange der Bewohner und aber auch unseren Wünschen (z.B. in Abhängigkeit mit der Dekoration oder Beckengröße). Zum Glück müssen wir, aus dem Süsswasserbereich, uns darüber nicht soviele Gedanken machen, es sei denn, ihr habt ein Aquarium, wo Simulationen laufen sollen, die Einstellungen aus diesem Bereich benötigen wie z.B. Ebbe und Flut oder ähnliches.
In der Regel arbeiten die meisten hier mit dem Modus "permanent" bzw. "permanent gegenläufig" und das reicht aus unserer Sicht in den meisten Becken auch aus. Man darf die Programmierung der "Strömungssimulation" von GHL nicht unterschätzen. Diese verändert/ variiert die Strömung zwischen den programmierten Parametern optimal.
Nicht desto trotz besteht hier die Möglichkeit [obere linke Abbildung] viele zusätzliche Funktionen einzustellen, denn gerade im Meerwasserbereich gilt es zum Teil sehr spezielle Strömungen zu simulieren!
zusätzliche Einstellungserweiterungen zum Modus in Bezug auf Wellensimulation:
> Sequenz
> Brandung
> Zufall
Zum gewählten Modus können dann (bei Sequenz/ Brandung usw.) die dazu gehörigen "Wellen" programmiert werden. Uns fehlt dazu die Erfahrung, deswegen gehen wir hier auch nicht ins Detail.
Wer darüber mehr wissen möchte, schaut am besten im Programmierhandbuch nach wie welche Strömungen für z.B. Meerwasser programmiert werden.
Wir arbeiten in der Regel mit dem Modus "permanent" und ggf. bei mehr als einer SP in der Gruppe auch mit "permanent gegenläufig"!
Beide Modis haben ihre Vorteile und sollten bei Bedarf auf alle Fälle ausprobiert werden, denn wie in anderen Berichten von uns des öfteren beschrieben, ist es von vielen Faktoren abhängig!
.. dazu zählen unter anderem:
> angeschlossenen SP (also Leistung)
> der Aquariumdekoration
> dem Besatz
Also empfehlen wir immer verschiedene Einstellungen zu testen bis ein zufriedenes Ergebnis erreicht wurde. Es geht relativ schnell die passende Strömung für sein Becken zu finden und das Ausprobieren gehört für uns einfach dazu. ZUsätzlich empfehlen wir euch noch einen Beitrag aus unserem Becken Big Bang Malawi, wo Anfangs auch die Schwierigkeit bestand, die Strömung so auszurichten, das sie der Filterung optimal zu spielt, aber gleichzeitig auch den gesamten Beckenbereich betrifft. Nach einigen "hin und her" haben wir die optimalen Stellen für die SP gefunden und auch die nötige Leistung. Danach war das Programmieren ein leichtes.
Pumpenzuordnung
Kommen wir dazu, der Strömungsgruppe eine Strömungspumpe zu zu ordnen. Im rechten Bereich [siehe rechte Abbildung] zeigt das System (die Software) die angeschlossenen Strömungspumpen an. Sollte das nicht der Fall sein, so wurden die SP entweder:
> nicht korrekt am ProfiLux angeschlossen
> nicht richtig zugeordnet (L - Schnittstellen)
Durch Markierung einer Strömungspumpe (z.B. 1 - siehe Zuordnung der Strömungspumpe in >System>1-10V Schnittstellen) die Betätigung der Pfeiltaste nach "links" schiebt man diese in die gerade bearbeitete Strömungsgruppe.
Anzahl der SP in einer Strömungsgruppe haben wir weiter oben schon beschrieben und ist somit abhängig vom ProfiLux - Modell. In dem Beispiel [rechte Abbildung] sehen wir eine SP von vier SP die zugeordent wurde.
An dieser Stelle noch einmal der Hinweis auf die Nutzung des z.B. Modus "permanent gegenläufig"! Dazu sollten in einer Strömungsgruppe wenigstens zwei steuerbare SP zugeordnet sein, damit diese auch gegeläufig Strömung erzeugen können.
direkte Prumpeneinstellung
Ist mindestens eine SP zugeordnet, wird diese auch im unteren Bereich gelistet und ist somit bereit programmiert zu werden. Hier müssen wir jetzt für jede einzelne Strömungspumpe die gewünschten Einstellungen vornehmen.
Die Einstellungsmöglichkeiten [linke Abbildung] sind selbsterklärend und für jede einzelnen Strömungspumpe zu tätigen.
diese sind:
> Minimum – minimale Leistung (während eines Wellentals oder wenn Pumpe inaktiv)
> Maximum – maximale Leistung (während eines Wellenberges)
> Nacht – maximale Leistung wenn die Nächtliche Änderung greift
> Gewitter – maximale Leistung während eines Gewitters
> Verhalten bei Futterpause – einstellbar ist unbeteiligt (Futterpause wirkt sich nicht auf diese Pumpe aus), auf Minimum (Pumpe wird während der Futterpause nur mit der minimalen Leistung betrieben) oder aus (Pumpe wird während der Futterpause abgeschaltet).
Also ist es möglich, für jede Strömungspumpe die maximale, minimale Leistung einzugeben und dazu noch auf die nächtliche Absenkung einfluss zu nehmen sowie die Leistung bei Simulation!
Damit sind eigentlich alle wichtige Einstellungen erledigt, bis auf das Verhalten bei "Futterpause" [rechte Abbildung] und die Zurodnung zu einer Futterpause.
Das "Verhalten bei Futterpause" ist natürlich abhängig von dem gepflegten Besatz und des gefütterten Futters. Die Einstellung "Futterpause" sind ebenfalls über Menüpunkt >Extras>Futterpause [untere linke Abbildung] zu erreichen. Hier können wir Einfluss auf einen zugehörigen "Filter" nehmen, die Dauer der Futterpause einstellen und ggf. eine Zeitschaltuhr aktivieren.
Wofür eine Zeitschaltuhr?
.. damit lassen sich z.B. automatische Fütterungen realisieren bei Abwesenheit. Diese Art der Programmierung müsste dann aber über eine "programmierbare Logik" [untere rechte Abbildung] laufen. Nur kurz dazu ... das es sich um ein umfangreiches Thema handelt, überlegen wir auch hier ggf. einen Beitrag dazu zu veröffentlichen. Der Grund ist einfach. In der "progLogik" kann ich fast alles an Funktionen und Hardware mit einander verknüpfen und Arbeiten ausführen lassen, die nicht durch eine "vereinfachte Einstellung im ProfiLux/ in der Software" möglich sind.
Kurz noch etwas zur Wartung, da wir diese hier auch engesprochen haben. Die Wartung greift genauso wie die Futterpause in verschiedene Abläufe ein. Das ist der Grund warum wir den Bereich Wartung auch hier bei den Strömungseinstellungen ansprechen.
Da auch die SP bei Wartung [untere Abbildung] reagieren kann, wenn sie an einer schaltbaren Steckdosenleiste angeschlossen ist, geben wir hier auch den Hinweis dazu. Duch das "Inaktiv setzen" einer Steckdose wird natürlich der Verbraucher aus geschaltet und das ist der Wunsch eines Aquarianers, das die "Strömungspumpe" nicht arbeitet bei einem z.B. Wasserwechsel! Dazu können auch noch die 1-10V Schnittstellen beeinflusst werden, also z.B. mehr Licht bei Wartungsarbeiten.
Im unteren Bereich hat der Nutzer die Möglichkeit auf die Beleuchtung (GHL MITRAS) einfluss zu nehmen und diese in einen bestimmt Modus (Helligkeit) zu versetzen!
FAZIT
Wie so oft ist dann doch mehr geschrieben worden als ursprünglich gewollt, aber unser Gedanke dabei ist, das alle Grundsatzfragen geklärt sind! Wir denken das wir das mit diesem Beitrag geschafft haben, auch wenn wir nur die Oberfläche der gesamten Programmierung angekratzt haben.
Die von uns gemachten Erfahrungen sind durchweg positiv und die Strömungssimulation, die mit Eckdaten von uns eingegrenzt werden, werden durch den ProfiLux mehr als zufriedenstellend umgesetzt/ durch geführt!
Jeder sollte jetzt in der Lage sein eine steuerbare Strömungspumpe an zu schliessen und in Betrieb zu nehmen. Das ist das Ziel, welches wir mit unserer Webseite erreichen wollen und wie immer gilt:
"Wenn noch Fragen offen sind bzw. etwas aus eurer Sicht im Beitrag fehlt, dann meldet euch"!!