Bau und Planung einer 3D – Rückwand
eine Kombination aus Styropor und GFK
Der Bau und die Planung einer selbstgebauten 3D – Rückwand gestaltet sich als solches schon schwierig, jedoch wird es schwieriger, wenn dieses als Austausch einer Rückwand in einem aktiven Becken von statten gehen soll! Da dies auf uns zu trifft, bedarf es bei uns einer peniblen Planung.
Das ist das Becken, um das es sich hier dreht :-) ..
vor dem Umbau/ Austausch:
nach dem Umbau/ Austausch
Ausgangsituation und Ziele
Bei diesem Projekt geht es um die „Operation SandStorm“ – Tanzania, welches ein 160X60X60 Glasbecken in einem Aquarium – Regal ist.
- SandStorm "Tanzania"Tanzania"
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- jetzt auch bei Einrichtungsbeispiele
Die bisherige Rückwand wurde aus Styropor und Fliesenkleber (mit verschiedene Farbakzenten) in einer doch „sehr untypischen Art und Weise“ direkt bei der Aufstellung gebaut und im Aquarium verklebt. Am Anfang fanden wir die total klasse..... warum auch immer?! Aber im Laufe der Zeit hat sie uns aus verschiedenen Gründen nicht mehr gefallen und so kam es dazu, dass wir eine neue 3D – Rückwand für dieses Becken geplant haben und nun sollen Taten folgen.
Die Hauptgründe für den Umbau/ Neubau waren die unnatürliche Optik, die Sichtbarkeit der freiliegenden Strömungspumpe sowie des Hamburgermattenfilters und der eigentliche Aufbau/ die Gestaltung der Rückwand (fehlende Tiefenstruktur/ Schattenbildung).
Ziel der neuen Rückwand ist:
- 3D – Rückwand mit ordentlicher Tiefenstruktur
- Gestaltung eines natürlichen Biotop´s
- eine hinterschwimmbare Rückwand
- mehr Rückzugsmöglichkeiten für die Fische
- Einbindung von Licht und Schatten
- schaffen einer Möglichkeit von Lichtstrahleffekten bei der Beleuchtung
- Tiefensimulation in Längsrichtung des Beckens
- Integration von Strömungspumpe und HMF in die Rückwand
Grundlagen zur Umsetzung
Einmal ist immer das erste Mal und so haben wir versucht, uns im Netz so schlau, wie möglich zu machen in Bezug auf das Arbeiten mit Glasfaserkunststoff (GFK)! Sehr schnell stellte sich heraus, dass auch zu diesem Thema, gerade was die Aquaristik angeht, kaum detaillierte/ hilfreiche Informationen zu finden sind.
Als Vorbild in Sachen Verarbeitung, Dicke der Rückwand sowie Aufbau haben wir uns an den Modellen von „Rock Zolid“ bzw. „Back to Nature“ gehalten. Diese Rückwände sind gut verarbeitet, sehen sehr natürlich aus und haben ein relativ geringes Eigengewicht. Da wir selber eine „Back to Nature – Rückwand“ besitzen, haben wir versucht, uns an den Aufbau dieser zu halten. Jedoch übernehmen wir nicht die Dicke dieser Rückwände, der Grund hierfür ist die Stabilität die sich aus unserer Bauweise ergibt. Diese ist ausreichend stabil und erfüllt die Ansprüche, die wir stellen.
Warum selber bauen und nicht kaufen?
Diese Frage stellt sich automatisch, wenn man sich den Arbeitsaufwand für den Eigenbau vor Augen führt, jedoch hat der Eigenbau sehr viele Vorteile gegenüber einer gekauften!
gekaufte Rückwand
der Preis -> sehr hoher Preis – dafür gute Qualität -> Preis – Leistung ist immer ein schwere Entscheidung
Durchschnittspreis:
für Beckengröße 160X60
Back To Nature liegt bei 369 € | Rock Zolid geht bei 350 € los
Angebote:
es gibt nur eine begrenzte Anzahl passender Rückwände -> nicht immer gefällt einem das Angebot bzw. möchte man was „spezielles“ wird es schwer, da diese angebotenen Rückwände in der breiten Masse vorhanden sind
eigene Note/ Individualität
es ist kaum möglich eigene Akzente zu setzen bzw. nur zum Teil, dann aber unter Nutzung von Modulen -> der eigene Einfluss bleibt oftmals auf der Strecke bei fertigen Rückwänden
Zeitaufwand
Bestellung und Einbau kosten nicht viel Zeit und Aufwand -> die schnellste Lösung eine attraktive Rückwand schnell zu installieren
Besonderheitenauch
anstatt einer kompletten Rückwand kann man auch mit einzelnen Modulen arbeiten -> die Arbeit mit Modulen ist nicht immer einfach – bei Besonderheiten reichen diese oft auch nicht aus
selbstgebaute Rückwand
Durchschnittspreis:
bedeutend günstigere Umsetzungsmöglichkeiten -> je nach Beschaffungskanal, die eigenen Arbeitsstunden nicht gerechnet – kommen wir beim Eigenbau weit unter dem Preis einer gekauften Rückwand, gerade bei größeren Maßen
In unserem Fall : ca. 150,00 € - [reiner Materialwert]
Angebote
die gibte es natürlich nicht!!
eigene Note/ Individualität
freie Gestaltung in Form/ Farbe und Größe -> hier ist natürlich technisches und handwerkliches Geschick gefragt die ein Umsetzung möglich machen können – Vorteil ist definitiv die Umsetzung eigener Vorstellungen in Form/ Farbe und Gestaltung
Zeitaufwand
sehr hoher Zeitaufwand, wozu auch gewisse handwerkliche Fähigkeiten nötig sind -> die erste dauert noch lange, aber dann kommt Routine und Erfahrung ins Spiel – und der Spaß/ Stolz auf das Erbaute
Besonderheiten
z.B. verstecken von Einbauten wie Strömungspumpe/ HMF bzw. spielen mit Licht und Schatten nach eigenen Vorstellungen -> die Möglichkeit „fast“ jeglichen Wunsch/ jede Besonderheit zu berücksichtigen ist der größte Vorteil und lässt Spielraum in alle Richtungen offen
Die Planung ist ein Grundsatz, der aus unserer Sicht, bei allen Vorhaben in der Aquaristik eine bedeutende Rolle spielen muss. Ega,l ob wie in unserem Fall, ein laufendes Becken umgebaut, oder ein neues Projekt geplant wird, so sollten die Vorbereitungen penibel und genau sein.
- am Anfang steht das zu erreichende Ziel
- Art und Weise der Umsetzung
- Beschaffung aller Grundlagen/ Maße und Besonderheiten
- Materialbedarf und Auswahl der Komponenten
- Werkzeugbedarf und Hilfsmittel
Vorbereitung und Planung
Sind die Wünsche ausgearbeitet, kann es daran gehen, die Grunddaten zu ermitteln, wie z.B. die Maße des Beckens! Hier reden wir nicht von 160X60X60, sondern von den relevanten Innenmaßen und die Möglichkeit, eine 3D – Rückwand in ein Becken zu integrieren.
Hinweis: -> Unbedingt bei der Planung zu berücksichtigen sind die Innenmaße des Beckens, damit die gebaute Rückwand auch in das Becken passt!
Hier noch einmal das Ergebnis der Planung
- wie es real im Becken aus sieht -
Es sollte also klar sein, dass ich eine Rückwand nicht ohne Probleme in einem Stück in ein Aquarium bekomme, und so müssen die Planungen auch angegangen werden.
Aufgrund unseres Wunsches, dass die Rückwand hinterschwimmbar sein soll und den Einlass Maßen des fertigen Beckens, mussten wir die Rückwand in drei Teile splitten.
- einen linken Teil, der die Strömungspumpe verdeckt
- einen rechten Teil, hinter dem der HMF verbaut ist und der Lichteffekte beinhalten soll
- einen Mittelteil, der zusätzlich noch einen Felsen in den Vordergrund bringt, der ebenfalls unterschwimmbar ist und die Kanten der beiden äußeren Teile verdeckt
Diese Herausforderungen gilt es nun in die Tat umzusetzen und das bedarf neben der genauen Planung in Bezug auf die Maße auch ein (zumindest) ungefähres zukünftiges Aussehen der gesamten Rückwand, was den schwierigsten Teil der Arbeit ausmacht. Natürlich ist es möglich, hier und da nachträglich Änderungen einfließen zu lassen, aber der Grundaufbau sollte hier schon feststehen.
Man bedenke, dass man beim „Finish“ immer noch auf das eine oder andere Rücksicht nehmen kann!
Materialbedarf / -beschaffung
Ist die Vorbereitung abgeschlossen, kann mit der Beschaffung begonnen werden, hier einmal die Materialliste/ Werkzeugliste (nur besonderes) unseres Projektes:
benötigte Materialien:
- Styropor (verschiedene Maße)
- Kleber für Styropor (relativ egal, da die Rückwand versiegelt wird)
- Holzleisten (am besten Reste verwerten für die „Rahmenlehre“)
- GFK – Matten (in der gewünschten Stärke)
- Epoxidharz inkl. Härter (Verarbeitungszeit und Verträglichkeit Aquarium beachten)
- Pinsel und Messbecher (mehrere Messbecher empfehlen sich, sowie mehrere Pinsel bzw. bei glatten Oberflächen Roller)
- Einweghandschuhe (stabil und mehrfach für alle Arbeiten mit GFK und Harz)
- Farbe/ Farbpigmente/ sonstige Materialien zum Aufbringen (kann man kaufen oder auch alles Mögliche z.B. aus der Natur nehmen)
- Aquarium Sand in unterschiedlichen Farbnuancen (für die Grundstruktur der Rückwand)
benutzte Werkzeuge:
- Heiß Drahtschneider (selber bauen oder kaufen – wir haben uns einen gegönnt)
- Messer/ Teppichmesser
- Heißluftpistole
- ggf. Bohrmaschine inkl. Bohrer
- sonstige Hilfsmittel
Besonders viel gesucht und „gegoogelt“ haben wir im Bereich der GFK – Materialien, die Anwendung in der Aquaristik finden, denn das war uns wichtig. Diverse Anleitungen zum Bau einer Rückwand mit GFK sucht man leider „fast“ vergebens.
Nach reichlicher Überlegung sind wir den sicheren Weg gegangen und deswegen ist die Wahl auf einen Hersteller gefallen, der für Aquarien- / Terrarien Bau Materialien anbietet, welches den Preis natürlich nicht unbedingt senkt, aber wie sagt man so schön – sicher ist sicher –!
Da es zwei verschiedene Arten von „Kleber“ für Glasfasermatten gibt, mussten wir erst einmal viel lesen und haben uns dann für „fast geruchsfreies“ und für Aquaristik geeignetes Epoxidharz entschieden. Die Eigenschaften sowie die Wahl der Härtezeit/ Verarbeitungszeit haben dafür den Ausschlag gegeben.
Um unnötig viele Lagen zu vermeiden haben wir uns im Bereich GFK für recht dicke Matten entschieden [diese Entscheidung haben wir aber bereut, da die filigrane Verarbeitung einer 3D – Rückwand mit vielen Tiefenstrukturen recht schwierig ist], umso mehrfaches laminieren zu vermeiden.
Hinweis: -> Wer erstmalig mit Epoxidharz und Härter arbeitet sollte sich vorher genauestens über die Verarbeitung informieren, da hier doch hohe Temperaturen anfallen können und schlimmeres, besonders bei fehlerhaften Mischverhältnissen.
Die Bauphase
Zu Beginn schaffen wir uns eine stabile Unterlage zum Arbeiten und am besten eine Lehre, die die Rückwandmaße beinhaltet, das vereinfacht uns die Gestaltung/ den Bau doch sehr.
Auf dieser Rahmenlehre kann man sich gleich die wichtigsten Maße und Eckpunkte notieren, die bei der Umsetzung höchste Priorität haben sollen.
Danach erfolgt der grobe Aufbau mit Styropor, welcher im Regelfall geklebt werden muss, bevor man anfängt, aus den Komponenten die Rückwand heraus zu arbeiten.
In unserem Fall haben wir mit den Außenteilen angefangen, um nach Fertigstellung den Mittelteil daran anpassen zu können. Das ist auch empfehlenswert, da sich durch die 3D – Bearbeitung immer wieder Änderungen ergeben können.
Aus vorangegangenen selbstgebauten Rückwänden wussten wir um den Dreck und der problematischen Bearbeitung von Styropor mit einem einfachen Messer oder anderen Hilfsmitteln und haben uns deshalb entschieden, hier erstmalig mit einem „Heiß Drahtschneider“ zu arbeiten!
Diese Art der Bearbeitung ist schnell, sauber und genauer, als es mit einem Messer gehen würde und so können wir diese Methode nur weiter empfehlen. (abgesehen von dem "Duft" und den daraus resultierenden giftigen Dämpfen, die beim Schneiden von Styropor mit Hitze entstehen – also für ausreichend frische Luft sorgen!!!)
Diese Arbeit umfasst schon einmal, neben den relativ schnellen Vorbereitungen, einiges an Zeit und sollte wohl durchdacht sein. Hier haben sich regelmäßige Pausen und ggf. das Zusammenarbeiten bezahlt gemacht, da immer wieder Ideen und Überlegungen einfließen konnten, die man zuvor vielleicht nicht genau durchdacht hat.
Hinweis: -> In dieser Bauphase sind noch jegliche Änderungen möglich, d.h. immer wieder schauen und prüfen! Stimmen die Maße … sind alle Besonderheiten berücksichtig … wie wirkt sich die Masse im Becken später aus usw.!!
Sind wir dann mit der kreativen Vorbereitungsphase soweit durch, kommt die aus unserer Sicht unangenehme Bauphase! Arbeiten und modellieren mit GFK und Epoxidharz!
Auf den folgenden Bilder sieht man die linke, mitte und rechte Seite soweit fertig geschnitten/ modelliert!
Bevor wir mit dem Laminieren beginnen, muss ein besonderer Augenmerk auf das Mischungsverhältnis gelegt werden, das ist erst einmal das „A und O“, die Herstellerangaben sind zwingend zu beachten und sollten vorher sorgfältig durchdacht/ berechnet werden!
Fragen wie: „Wie viel Epoxidharz kann ich in der angegebenen Verarbeitungszeit verarbeiten?“ sind hier die entscheidenden Argumente!
hinweis: -> Wir haben bei unserem Material eine maximale Verarbeitungszeit von 45 Minuten gehabt und trotz Vorbereitung, also das zuschneiden der GFK – Matten auf bearbeitbare Stücke – war eine Menge von 200 g alleine kaum zu schaffen!
Desweiteren kommt es auf den Untergrund an, also auf die 3D – Struktur und die Feinheiten die ausgearbeitet wurden. Welche Mattenstücke (also die Größe und Form) kann man am besten verarbeiten. Diese Vorarbeit müssen gemacht werden, denn nach dem Herstellen der Epoxidharzmasse ist keine Zeit mehr dafür!
Die gute Vorbereitung hilft bei der weiteren Bearbeitung.
Hier kommt der aus unserer Sicht größte Nachteil bei relativ dicken GFK – Matten zum Vorschein, denn diese sind wenig flexibel und somit können sehr feine Tiefen bzw. extreme 3D – Strukturen nur sehr schwer ausgearbeitet werden. Aber diese Erfahrung macht man in den ersten Minuten und kann dann immer noch Rücksicht darauf nehmen, indem man kleinere Stücke vorbereitet und diese ggf. an bestimmten Stellen einreißt!
Vorher oder Nachher? … das war eine Frage die sich am Anfang gestellt hat! Wann sollen wir die Durchschwimmmöglichkeiten in der Rückwand machen bzw. die Löcher für die Lichteffekte?
Unsere Wahl/ Entscheidung ist auf nach der Laminierung gefallen, da man dann noch Rücksicht auf die Bearbeitung des Styropors (auf der Rückseite) nehmen kann bei der feinen Ausarbeitung. Nachteil allerdings ist, dass die „Löcher“ sehr schwer nachträglich in das GFK zu machen sind, hier helfen aber Bohrer und Teppichmesser weiter.
Auf den Bildern ist schön zu sehen, das darauf geachtet wurde, das die Wasserzufuhr zum HMF uneingeschränkt möglich ist und das im gesamten Bereich genügend Möglichkeiten vorhanden sind, die es den Fischen ermöglicht, hinter die Rückwand zu schwimmen, ohne in eine „Falle“ zu tappen bzw. das sie genügend Fluchtmöglichkeiten haben. Die unteren Bilder zeigen das Mittelteil, welches im vorderen Bereich als Felsen gebaut wurde, der komplett unterschwimmbar ist und Zugang zur hinterschwimmbaren Rückwand (linkes und rechtes Teilstück) hat!
Auf dem zweiten Bild des Mittelteils sieht man sehr schön die extreme Tiefenstruktur.
Nachdem die GFK – Matten auf der Blickseite aufgebracht wurden und diese getrocknet sind, können wir uns an die Bearbeitung des Styropors auf der Rückseite machen! Das Styropor sollte von der Rückseite her, so weit, wie möglich, ausgehöhlt werden, um zum einen den Auftrieb zu verringern und zum anderen natürlich, um mehr Schwimmraum zu lassen. Dies haben wir ebenfalls mit dem Heißdrathschneider gemacht und sind dadurch schnell zum Ziel gekommen. Mit einer Ausnahme, denn zuvor war es nötig, einige Styroporstücke zu verkleben und diese Klebestellen machen es sehr schwer mit dem Heißschneider zu arbeiten. Also kam noch eine Heißluftpistole zum Einsatz.
Empfehlung: -> Wenn man Styroporplatten verklebt – nur das nötigste an Kleber nutzen, um später weniger Arbeit/ Probleme zu bekommen, wenn dieser wieder weg geschnitten/ durchschnitten werden muss! Der Stabilität tut dieses keinen Abbruch, da diese durch die GFK – Matten sowie das an schmelzen des Styropors auf der Rückseite und der Versiegelung sichergestellt wird!
Aufgrund der zuvor getroffenen Entscheidung einige Arbeiten nach Fertigstellung zu tätigen (z.B. Lichtdurchlässe) muss man jetzt darauf achten, in einigen Bereichen nicht zu viel Styropor auf der Rückseite weg zu schneiden, also immer mit Bedacht arbeiten!
Hier hilft es immer wieder, die Rückwand in die Zielposition zu stellen, die es auch später im Becken haben wird. Diese dann aus verschiedenen Blickwinkeln aus betrachten, bevor man dann eine Entscheidung trifft und weiter arbeitet.
Eine nötige Arbeit ist das Abschleifen des GFK, um das Aufbringen der „Verkleidung“, also die Oberflächenstruktur/ Sandschicht usw. zu verbessern. Die aufgeraute Oberfläche des GFK lässt eine sichere Verbindung zur nächsten Schicht zu und wird ausdrücklich empfohlen (auch bei aufbringen von einer zweiten Lage GFK)! Zudem können in diesem Arbeitsgang auch ggf. abstehende Glasfaserteile /-spitzen weg geschliffen werden.
Sind die Arbeiten soweit abgeschlossen, können wir die Rückseite der Rückwand weiter bearbeiten! Diese versiegeln wir vorab durch das Abschmelzen/ an Schmelzen des Styropors mit einer Heißluftpistole. Dieses verringert zusätzlich noch einmal die Dicke der Rückwand und sollte beim Bearbeiten vorher Berücksichtigung finden. Falls die Versiegelung nicht ausreicht, kann eine Schicht Epoxidharz die letzten Lücken/ Sicherheitsbedenken schließen!
Sind jetzt also linke und rechte Seite der Rückwand soweit fertig kann das Mittelteil in Angriff genommen werden!
Jetzt ist es noch möglich, Einfluss auf das Mittelstück zu nehmen und falls nötig, hier und da Lücken zu kaschieren bzw. Änderungen vor zu nehmen. Das ist vorab einfach schwer und macht jetzt erst richtig Sinn.
Nach Abschluss der Arbeiten verfahren wir genauso mit dem Mittelteil [Bilder siehe oben] wie zuvor mit den Seitenteilen, also laminieren, durch trocknen, rückseitig das Styropor heraus schneiden, das GFK anschleifen und ggf. Löcher und Besonderheiten bearbeiten!
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich das ganze „Rohmodell“ der 3D – Rückwand noch einmal genau an zu schauen und die Maße noch einmal zu kontrollieren, denn nun ist der letzte Zeitpunkt Änderungen um zu setzen!
Kommen wir nun zur Endbearbeitung, also das modellieren und bestücken der Rückwand mit Farbe/ Aquarium Sand und dergleichen.
Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, jedoch ist es ohne Vorlage schwer als Laie hier eine natürliche Rückwand farblich zu gestalten. Es sei denn, man ist ein kreatives Kerlchen :-D Was sollen wir sagen – Übung macht hier den Meister –! Also ausprobieren und verschiedenste Materialien dazu benutzen, um der 3D – Rückwand den entscheidenden Schliff zu geben!
Folgende Materialien kommen bei uns zum Einsatz:
- der gleiche Aquarium Sand wie im Becken
- dunkle Wandfarbe (schlammfarben) / dunkler Sand .... verschiedene Abmischungen
- evtl. Bastelmoos und sonstige Strukturfördernde Gegenstände
Die schwierigste Herausforderung hier ist die Tiefenstruktur jetzt durch die Oberflächenbeschichtung noch stärker heraus zu arbeiten und farbliche Akzente zu setzen!
erste farbliche Gestaltungen/ Vorarbeiten vor der endgültigen Versiegelung
Um vorab schon einmal für die Hintergrundfarbe zu sorgen, haben wir die Rückseiten mit einem dunklen Ton und die Frontseite mit einem relativ hellem Farbton vor gestrichen! Das erleichtert die Arbeit bei der Endbearbeitung und vor allem sieht man jetzt die Teilbereiche besser, die nicht ganz so sauber durch das Laminieren verarbeitet werden konnten!
Die Rückseite wurde also mit dunkelbrauner Farbe gestrichen und wartet jetzt auf die Versiegelung durch Epoxidharz, jedoch wird das erst zum Schluß geschehen, weil die Struktur der Vorderseite zum Teil bis in den hinteren Bereich reichen wird .. z.B. im Bereich der Tunze/ des Filters usw. !
Die Vorderseiten wurden im Anschluß, wie schon beschrieben, mit einer helleren Farbe bearbeitet und zur Probe schon einmal mit etwas Aquariumsand bestreut (reine Optikversuche - kein muß)! Das bildet also unsere Grundlage, um jetzt daran zu gehen, die Vorderseiten mit einer hoffentlich beeindruckenden Tiefenstruktur zu versehen!
Hierzu wird Aquariensand in verschieden Farben und Abmischungen verwendet und das ein oder andere, was uns so in die Hände kommt wird ggf. auch noch mit eingearbeitet!
Epoxidharz dient als Grundlage für das Aufbringen der verschiedenen Sandstrukturen, was den Vorteil hat, dass mit einem Schritt die Rückwand (Struktur) ihrem Ziel näher kommt und gleichzeitig die Versiegelung erfolgt!
Die wichtigsten Arbeiten an den Modulen sind soweit abgeschlossen
Modul I
[linke Seite .. dort hinter verbaut wird die Strömungspumpe um zukünftig eine "Diagonalströmung" zum HMF her zu stellen]
Daten Modul I:
3D - Tiefe -> ca. 210 mm
Breite -> 690 mm
Höhe -> ca. 590 mm
Gewicht -> 3.000 g
- ..hier muss nur noch einmal eine Kontrolle/ Nachbesserung der Versiegelung erfolgen, sowie das anbringen von Befestigungspunkten!
Aufnahmen des Moduls ohne störende Umgebung!
Modul II
[..der vordere Bereich sowie hinter der Rückwand sind durchschwimmbar ..]
Daten Modul II:
3D-Tiefe -> ca. 440 mm
Breite -> 500 mm
Hhe -> ca. 590 mm
Gewicht -> 2.700 g
- ..hier muss nur noch einmal eine Kontrolle/ Nachbesserung der Versiegelung erfolgen, sowie das anbringen von Befestigungspunkten sowie Entlüftungslöcher gebohrt werden!
Aufnahmen des Moduls ohne störende Umgebung!
Modul III
[..hier verschwindet der HMF und es sind besondere Lichteffekte geplant ..]
Daten Modul III:
2D-Tiefe -> ca. 490 mm
Breite -> 790 mm
Höhe -> ca. 590 mm
Gewicht -> 3.400 g
- ..hier muss nur noch einmal eine Kontrolle/ Nachbesserung der Versiegelung erfolgen, sowie das anbringen von Befestigungspunkten und ggf. Aufnahmepunkte für Lichteffekte!
Aufnahmen des Moduls ohne störende Umgebung!
Der Einbau der Rückwand und der Wiedereinzug der Bewohner
Der Einbau der Rückwand ist das letzte, aber auch schwierigste Unterfangen bei dem Projekt, in unserem Fall wird ja die Rückwand im laufenden Betrieb ausgetauscht und das bringt natürlich auch viele Gefahren mit sich!
Grundsätzlich zu beachten:
- es ist und bleibt ein Eingriff in ein laufendes Biotop - also je weniger bewegt/ verändert oder raus genommen wird desto besser ist es!
- die Planung ist das A und O .. also alles gründlich durch denken bevor man beginnt
- die Vorbereitung ist wichtig (habe ich alles was ich brauche, damit die Zeit so kurz bleibt wie möglich)
Bei der Beckengröße ist Hilfe angesagt und die Vorbereitungen sind gründlich zu erledigen, gesagt getan und so wurde der Umbau gestartet!
Das Zwischendomizil für die Bewohner:
Eine große Tonne wurde beschafft und diese mit Aquariumwasser und der aktiven Filterung eingerichtet!
Der Auszug der Bewohner:
Und endlich einmal unter den Rock schauen ...
Einbau und Anpassen der Rückwand im Becken:
Das Aquarium-Regal ohne Tanzania
Rückwandeinbau und anpassen.
Die Draufsicht ...
Der erste Blick durch die Frontscheibe.
Ein Blick hinter das größte Modul!
Abdunkeln der AquaGlasRückwand...
Strömungspumpe positionieren | Kabel verlegen.
HMF aus dem Zwischendomizil wieder zurück ins Becken.
Das zurück Einrichten des Beckens begann unmittelbar nachdem die Rückwand ferbaut wurde, da wir diese durch "klemmen" im Becken fixieren konnten ging das problemlos.
Das Einbringen der Strömungspumpe sowie die Verdunkelung der Rückwand des Glasbeckens sind Dinge, die unbedingt voher laufen mussten, da wir ansonsten kaum noch dran kommen, wenn das Becken erst wieder im Aquarium - Regal steht!
Mit dem Ergebnis kann man wirklich zufrieden sein und auch wenn wir das Becken und vor allem die Lichtstimmung nicht wirklich real mit der Kamera einfangen können, so denken wir das man trotz allem sehen kann das dieses Projekt auf alle Fälle eine Steiergung für das Becken und vor allem für die Bewohner darstellt!
Fazit
Was fragt man Menschen immer nachdem sie ein Haus gebaut haben? "Würden sie das noch einmal machen???" .. Wir können nur sagen, das wir das sofort wieder machen würden und die ersten Sachen sind auch schon in Planung! Das Projekt "3-D Rückwand aus GFK selber bauen" stellt sich für uns als voller ERFOLG dar.
Preis / Leistung und Individualität die man mit einbringen kann ist das "A und O" welches wir nicht mehr missen wollen! Durch den Eigenbau kann man wirklich fast alles realisieren und umsetzen, egal wie skurirl sie auch sein mögen und das war ja auch unser erklärtes Zeil --- eine Rückwand zu bauen die einmalig ist!